Karma im Karton

Neulich erzählte mir ein Freund, dass sein Bekannter beklaut wurde. Klingt übel – aber war’s nicht.
Gestohlen wurde ein defekter Fernseher, den er – mit der ehrlichen Absicht, ihn leichter transportieren und sachgemäß entsorgen zu können – in den Karton seines neuen Fernsehers gepackt und neben sein Auto gestellt hatte.
In dieser kriminellen Situation liegt etwas Wundervolles: Wir wechseln die Perspektive und drehen den Würfel. Denn diese Nachricht hat mehr als vier Seiten. Was sehen wir hier nun also?
Eine unerwartete Lösung. Ein Dienst – geleistet von Menschen mit zweifelhaften Absichten, die sich durch eine hübsche Verpackung täuschen ließen. Und vielleicht: ein kleines Stück Karma in Pappform.Aus Steinen, die uns in den Weg gelegt werden, lässt sich manchmal etwas Wundervolles bauen.
Hier wurde dem Bekannten der Weg zur Abfallentsorgung erspart, während die neuen Besitzer des TV eine Lektion in Achtsamkeit erhielten: Nicht alles, was glänzt, ist Gold und nicht alles, was wir uns wünschen, brauchen wir um glücklich zu sein.