CM 1 – Grundlagen der Organisationsentwicklung: Modelle, Prinzipien und Ziele im Change Management

Im Rahmen meiner Qualifizierung zum Change Manager (IHK) dokumentiere ich hier mein erlerntes und wiederholtes Wissen aus dem Studienmaterial. Dieser Beitrag dient zugleich als Lerntagebuch und kompakte Referenz für zentrale Begriffe, Prinzipien und Modelle der Organisationsentwicklung.

Organisationsentwicklung

Grundlagen & Begriffe der Organisationsentwicklung

  • Organisationen sind soziale, lebendige Systeme, keine Maschinen
  • Sie sind:
    • offen (ständiger Austausch mit der Umwelt)
    • vernetzt (interne Subsysteme interagieren)
    • soziotechnisch (Menschen und Technik sind untrennbar verwoben)
    • selbstregulierend (interne Problemlösungsfähigkeiten)
    • autonom (eigene Entwicklungsperspektiven)
  • Wandel ist ein Oberbegriff – wird unterteilt in:
    • Anpassung (Veränderung einzelner Elemente)
    • Wachsen / Schrumpfen (quantitativ)
    • Wechsel / Austausch (Austausch gleichartiger Elemente)
    • Perfektionierung (Verbesserung ohne Strukturveränderung)
    • Entwicklung (qualitativ neue Strukturen und Zusammenhänge)
    • Umgestaltung (Transformation der Gesamtstruktur)
    • Erneuerung / Innovation (externer Impuls, neue Konfiguration)
    • Selbsterneuerung (Wandel aus dem Inneren der Organisation)

Acht Prinzipien der Organisationsentwicklung

  1. Aktive Beteiligung – Betroffene gestalten mit
  2. Ausrichtung an Menschen & Organisation – systemisch und individuell
  3. Ressourcen- & Lösungsorientierung – Fokus auf Potenzial, nicht Defizit
  4. Lernen statt Revolution – evolutionäre statt radikale Veränderung
  5. Angemessene Komplexität – keine Vereinfachung komplexer Systeme
  6. Arbeitsalltag als Ort der OE – Veränderung findet im System statt
  7. OE als kontinuierlicher Prozess & Grundhaltung – kein Projekt, sondern Haltung
  8. Konkrete Anlässe als Einstieg – Veränderung beginnt beim spürbaren Bedarf

Ziele der Organisationsentwicklung

  • Selbsterneuerung & Selbstgestaltung – Organisationen gestalten sich selbst
  • Förderung von Selbstorganisation – Strukturen entstehen aus dem System
  • Authentizität – Konflikte werden offen verhandelt, nicht verdrängt
  • Effektivität – Steigerung der Problemlösungs- und Anpassungsfähigkeit
  • Humanisierung – Verbesserung der Arbeitsqualität für alle Beteiligten

Menschenbild in der OE

  • Mensch ist dreidimensional:
    • körperlich-biologisch (Bedürfnisse, Aktivität, Gestaltung)
    • seelisch-sozial (Anerkennung, Beziehung, Zugehörigkeit)
    • geistig-intellektuell (Autonomie, Sinn, Weiterentwicklung)
  • Jeder Mensch ist entwicklungsfähig, verantwortlich und zu würdigen

Organisation als dreidimensionales System

  • Kulturelles Subsystem
    • Identität
    • Policy, Strategie, Programme
  • Soziales Subsystem
    • Struktur (Aufbauorganisation)
    • Menschen, Gruppen, Klima, Führung
    • Funktionen und Organe
  • Technisch-instrumentelles Subsystem
    • Prozesse und Abläufe
    • Physische Mittel

Die sieben Wesenselemente der Organisation

  1. Identität – Sinn, Daseinszweck, Leitbild
  2. Policy / Strategien / Programme – langfristige Planung und Vision
  3. Struktur – Aufbauorganisation, Entscheidungswege
  4. Menschen / Gruppen / Klima / Führung – Akteur:innen und ihr Zusammenspiel
  5. Funktionen & Organe – Rollen, Aufgaben, Kompetenzen
  6. Prozesse & Abläufe – Informations- und Leistungsflüsse
  7. Physische Mittel – Räume, Technik, Finanzen, Infrastruktur

Eigenschaften sozialer Systeme (Organisationen)

  • Strukturiert – Reaktion auf Umweltreize durch interne Logiken
  • Selbstorganisiert – spontane Entstehung von Ordnung
  • Komplex – viele Elemente, starke Vernetzung, viele Zustände
  • Abgegrenzt – selektive Wahrnehmung, begrenzte Aufmerksamkeit
  • Selbstreproduktiv – erhalten sich selbst, verändern sich von innen

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